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01 November 2010

Dein Andenken

Allerheiligen ... der Toten gedenken ... besonders in Bayern.
Ich kenne das schon von Kindesbeinen an.
Schon als kleines Mädchen stand ich an Allerheiligen am Nachmittag am Grab meiner Großeltern.

Und heute? Dieses Ritual gibt es heute für mich nicht mehr.
Und doch, auch ich denke an meine Lieben!!!
Die Gestecke liegen schon ...
ich lasse sie immer bis zum Frühjahr ..
In der Adventszeit lege ich immer noch ein Gesteck dazu,
das ich inzwischen meist selbst mache.

Ich denke an Euch!!! So oft!!! 


Aber gerade jetzt fällt es mir wieder ein ...
Du hast nicht mal mehr einen Stein ... 

Du warst der Held von Trudering.
"München wird auf ewig in Deiner Schuld bleiben" hieß es bei Deiner Beerdigung.
Schöne Worte ... doch für uns, Deine Familie galten sie nicht.
"Umsorgt" wurde nur "sie" ... nicht Deine Familie ...
nicht Deine Mutter, die noch Jahre später ... so verzweifelt war.

Und heute ... heute hast Du nicht mal mehr einen Grabstein ... !
Und wenn es nach "ihr" gegangen wäre, nicht mal mehr ein Grab.

Das war so ein Schock für mich vor 2 Jahren, als ich zum Friedhof kam und Dein Grab, es war nicht mehr da.
Nichts mehr ... nur noch Rasen an der Stelle.
Mir blieb förmlich der Atem stehen.
Ich konnte es nicht glauben.
Eine fremde Frau sah meine Verzweiflung und erzählte noch, dass sie wüsste, dass da der Mann, der Busfahrer liegt, der von dem Flugzeugabsturz in Trudering.

Meine Verzweiflung kann ich nicht beschreiben .....
Die Tage anschließend ... Falschauskünfte bei der Friedhofsverwaltung ...
Du wärst nicht mehr in dem Grab sagte man mir ... anonym beerdigt.
Ich war fassungslos.

Aber liebe Menschen haben sich eingeschaltet. Mein Mann, er hat mir geholfen ...
Die Missverständnisse geklärt, Du liegst noch in dem Grab, ich könnte es haben.
Ganz schnell haben wir gehandelt, um nur nichts zu verpassen.
Nicht, dass in letzter Minute doch noch was schief geht.

 Ich bin so dankbar dafür, heute gehört Deine Grabstelle mir!!!

Damals nach dem Unglück, haben alle nur über "sie" gerdet.
Gefragt wie es "ihr" geht ... wie es Deiner Mutter geht, Deinen Schwestern, Papa, Deinen Nichten,
das hat niemand interessiert.

Das tat schon oft weh, wenn nur nach "ihr" gefragt wurde und wie schlimm das für sie ist.
Wir durften an Deinem Grab nichts machen, nichts pflanzen, das hatte sie uns strikt verboten.

Wir haben es akzeptiert. 
"Sie" gehört doch zur Familie!!!
Nur kein Streit!!!


Aber es war ihr nicht wichtig genug das Grab zu verlängern, nicht ein einziges Mal.
Und dann war es ihr nicht mal wichtig genug uns zu verständigen, dass sie Dein Grab aufgibt.


Sie wusste, dass ich das niemals akzeptiert hätte, dass es Dein Grab nicht mehr gibt.
Sie wusste, dass ich dort immer wieder bin, weil Dein Grab in der gleichen Reihe ist, wie Papa´s Grab.
Sie wusste, was das für ein Schock für mich sein wird ...
Sie wusste von meiner großen Liebe zu Dir.
Sie wusste von meiner Sehnsucht ... meiner Verzweiflung ...

Sie nannte mich ihre "Lieblingsschwägerin". 

Wie konnte sie nur?
Sie wollte Dich uns noch ein letztes Mal nehmen ... genauso wie im Krankenhaus ...

SIE hat es nicht geschafft!!!!




Ihr fehlt mir!!!


6 Kommentare:

  1. Ich kann dich so gut verstehen - deine Verzweiflung - deine Gedanken - Wut - Sehnsucht - Nichtverstehen....
    versuch, Frieden zu finden - für dich - lass uns die Personen vergessen, die uns so weh taten - sie verdienen es nicht, dass wir auch nur einen Gedanken an sie verschwenden - lass uns in die Zukunft schauen -
    ich drück dich - Ruth

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  2. Liebe Angelika,

    ich kann Ruth nur aus vollem Herzen zustimmen, laß nicht zu, dass solche Personen Dein Herz vergiften, gib Ihnen keinen Raum zu wirken!
    Ich schiebe sowas auch ganz weit weg von mir.....

    Schick Dir ganz liebe Grüße
    Birgit

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  3. Ich wünsche Dir, dass Du es schaffst. Lass Die Dame nicht mehr in Deine Seele. Weg mit ihr....
    das tut nicht gut. Aber, und das hab ich Dir glaub ich schon geschrieben, es gibt noch Menschen, die an Deinen Bruder denken. Am Todestag lagen Blumen an Denkmal in Trudering. Und ganz sicher ist auch er in vielen Herzen. Es ist nur so schlimm, dass Deiner Mama so weh getan wurde.
    Liebe Angelika, schau immer wieder nach vorne, und wenn Du nun Gott sei Dank das Grab weiterhaben darfst, dann ist das ein Zeichen. Da oben hat jemand rechtzeitig aufgepasst, dass hier unten nicht alles verschunden ist. Denk nicht mehr an "Sie".
    Was habt Ihr in den Ferien schönes gemacht? Das Wetter ist ja so wunderbar hebstlich
    Liebe Grüße
    Elisabeth

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  4. Liebe Angelika,
    dein Post hat mich sehr berührt...beim Lesen habe ich eine Gänsehaut bekommen! Ich kann dich gut verstehen - wie groß muss der Schock gewesen sein, als du am Grab deines Bruders gestanden hast! Ruth hat genau die richtigen Worte gefunden. Ich kann mich ihnen nur anschließen. Versuche "sie" zu vergessen, lass dir nicht mehr weh tun. Ich weiß, das ist manchmal leicht gesagt. Mir will das bei einer Person, die mich vor ein paar Jahren sehr verletzt hat, auch nicht so recht gelingen. Ich arbeite dran...
    Sei lieb gegrüßt
    Angelika

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  5. Deine Worte deine Gedanken ja ich weiss noch wie du mich weinend anriefst als das mit dem Grab gewesen ist es war wirklich ein schock
    Immer wieder denke ich an sie und frage mich wie sie nur so gemein sein kann wie sie das nur tun konnte!!!

    Ich danke Gott das es das Grab noch gibt und hoffe das es bald einen neuen Stein geben wird

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  6. Es gibt da ein tolles Lied von Grönemeyer ich kopier nur ein paar Zeilen denn das darf man ja eigentlich nicht aber es passt so gut zu dieser "FRAU"

    Stück vom Himmel
    Die Erde ist freundlich,
    warum wir eigentlich nicht?
    Sie ist freundlich,
    warum wir eigentlich nicht?

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